Laut Duden lauten einige Synonyme der Souveränität Autonomie, Reife, Selbstbestimmung, Selbstständigkeit, Selbstverwaltung, Unabhängigkeit.
Begriffe, mit denen wir gern die Zielrichtung beraterischer Prozesse beschreiben und Maximen unseres Handelns bestimmen.
In sämtlichen therapeutischen Prozessen sowie in Krisenzeiten der sogenannten Persönlichkeitsentwicklung spielen diese Begriffe eine zentrale Rolle.
Desgleichen geschieht im Beratungsprozess für arbeitsuchende Menschen.
Sofern sie zu denjenigen gehören, die sich aus der existenziellen Not in die Obhut und Verwaltung der Jobcenter begeben mussten.
Die Patienten, Klienten und insbesondere die Ratsuchenden werden dahingehend beraten, dass sie sich hin zu einer Reife und Selbstbestimmtheit entwickeln.
Auf diesem Boden möge es ihnen dann gelingen, dass sie sich unabhängig machen können von der sogenannten Bedürftigkeit.
Freilich meistens um den Preis eines Einkommens, das ihnen kaum den Lebensunterhalt sichert.
Und um den Preis von Arbeitsbedingungen, die ihnen kaum mehr Gelegenheit lassen, sich in ihrer freien Zeit zu besinnen.
Vor diesem Hintergrund wird das Ziel einer Souveränität des Einzelnen konterkariert.
Es wird seiner ursprünglichen Bedeutung entfremdet.
Souveränes Auftreten könnte für jeden Menschen etwas selbstverständliches sein.
Auf diese Weise wird es aber zu einer seltenen Persönlichkeitseigenschaft und bedarf den Karriere Ratgebern nach zu urteilen einer besonderen Schulung und Ausbildung.
Souveräne Verhaltensweisen begegnen uns mit Leuten, die “zu dem stehen, was sie sagen” und die sich nicht so leicht “um den Finger wickeln lassen”.
Sie beeindrucken durch ein gewisses “Ruhen in sich selbst” und lassen sich nicht “aufs Glatteis führen”.
Sie bewahren auch in Krisenzeit den Überblick und dienen dabei den weniger Selbstsicheren als Vorbild.
Souveränität geht mit moralischen Werten und Normen einher, die unter uns Menschen geteilt werden und über die weitgehend Einigkeit herrscht.
Sie steht nicht nur hoch in unserer Achtung und Wertschätzung, sondern sie ist auch verknüpft mit Eigenschaften, die als erstrebenswert gelten.
Souveränität trägt dazu bei, sich in der Welt sicher bewegen zu können und Vertrauenswürdigkeit auszustrahlen.
Moralische Integrität, Umsicht, Fürsorge um nur einige zu benennen.
Die Souveränität des Einzelnen ist auch immer ein Maß für seine Belastbarkeit.
Die Fähigkeit, Versuche von Manipulation und Irreführung rechtzeitig zu durchschauen und angemessen darauf reagieren zu können.
Ein Berater, der erkennt welchen Spannungen und Einflussnahmen sein Klient ausgesetzt ist, der kann möglicherweise darauf Einfluss nehmen.
Er kann ihn unterstützen widerstandsfähiger zu werden oder ihm dabei helfen, sich diesem Einfluss zu entziehen.
Durchschaut ein Mitarbeiter oder eine Führungskraft, durch welche Rahmenbedingungen die Aktivitäten seines Arbeitgebers bestimmt werden, dann weiß er bei weitem mehr als die meisten anderen.
Erkennt er die Führungspolitik des Hauses und begreift die eingesetzten Mittel zur Erreichung geschäftspolitischer Ziele, dann kann er für seine Kollegen oder Mitarbeiter ein wichtiger Begleiter sein.
Er kann ihnen „den Rücken freizuhalten” oder ihnen dienend zuarbeiten.
Man wird ihn für seine Souveränität schätzen.
Daher hat Souveränität auch immer mit der Fähigkeit zu tun, das Vorgebrachte nicht einfach zu glauben, sondern es zu hinterfragen.
Und es in den Kontext der tatsächlichen, weil fast nie offen kommunizierten Zusammenhänge zu stellen.
Souveränität geht einher mit dem Sammeln von Tatsachen, Indizien und Hinweisen, dem Nachspüren der eigenen Empfindungen und Wahrnehmungen sowie einer anschließenden Analyse all dieser Parameter.
Daraus folgt dann ein Verhalten, das in gewisser Weise erhaben wirkt oder vorgetragen mit einem gewissen Humor als unangreifbar erscheint, weil es die Kenntnis der wirklich zugrunde liegenden Ursachen reflektiert.
Wenn man so will dann handelt es sich bei all den geschilderten Erscheinungsformen von Souveränität im Kleinen.
Die Umsicht und Übersicht, mit der Einzelne sich zu verhalten vermögen.
Dazu gibt es Entsprechungen in größeren Zusammenhängen wie einer Familie und Freunden oder noch größeren sozialen Gruppen wie Vereinen und Initiativen.
Und so immer weiter fort bis zu Staaten.
Die Souveränität einer Gruppe nach außen ist geprägt von der Unabhängigkeit und Autonomie der einzelnen Mitglieder.
Spielt sie für jeden einzelnen eine Rolle dann wird auch die gesamte Gruppe diese Ausstrahlung verkörpern.
Und sie wird sich für den Beobachter vielleicht im Zusammenhalt, im Füreinander einstehen aber auch in der Hilfsbereitschaft und der Solidarität zeigen.
Hier ein kleiner Exkurs zu dem Beitrag „Der souveräne Mensch” von Liane Hauk (www.lianehauk.de), erschienen am 18.11.2012 auf dem BERG.Blog von Alexander Berg:
Der souveräne Mensch bewegt sich außerhalb des Rechtskreises von Personen.
Der souveräne Mensch unterliegt nicht der Justiz für Personen.
Der souveräne Mensch lebt in Eigenverantwortung für sein Denken und Handeln,
in Selbstbestimmtheit auf dem ius naturae (Naturrecht) beruhend und im Einklang mit der universellen Ordnung.
Seine Heimat ist da wo er sich niederlässt, fest verbunden mit seiner Abstammung, seiner Herkunft.
Der souveräne Mensch begegnet allem Leben mit Respekt.
Der souveräne Mensch unterhält sich stets auf Augenhöhe.
Der souveräne Mensch ist frei, jedoch nicht vogelfrei.
Er begegnet jedem Menschen mit dem Wissen, dass alle Menschen gleichwertig sind und dennoch einmalig, ausgestattet mit eigenem Willen, eigenen Wünschen, eigenen Vorstellungen vom Leben.
Der souveräne Mensch hat eine hohe Bereitschaft sich mit anderen souveränen Menschen zu verbinden, um eine Gemeinschaft zu bilden, die eine Zeit des echten dauerhaften Friedens und der echten dauerhaften Freiheit einläutet.
Die Souveränität eines Staates, insbesondere der sogenannten Bundesrepublik Deutschland, darf zumindest als umstritten bezeichnet werden.
Daran ändert auch die Selbstverständlichkeit nichts, mit der öffentlich rechtliche Medienanstalten diese Frage zu beantworten pflegen.
Auch auf juristische Fragen spezialisierte Quellen neigen, sofern sie eine große Reichweite haben meist dazu die Souveränität der BRD tendenziös zu beurteilen, indem sie juristische Sachverhalte interpretieren.
Demgegenüber stehen die Informationsseiten unabhängiger Privatleute oder Initiativen, die sich in den vergangenen Jahren zunehmend den Kämpfen um die Meinungshoheit stellen.
Sie werden und in der Regel sachlich unzutreffend angegriffen und darüber hinaus diffamiert.
Nicht selten können ihre Autoren auf eine autodidaktisch erarbeitete tiefgreifende Expertise des geltenden Rechts und entsprechender Erfahrung verweisen.
Sie dürften durchaus mehr Unvoreingenommenheit der Beurteilung ihrer Sichtweise erwarten.
Nicht vorhandene Klarheit in diesen Zusammenhängen kann darauf hindeuten, dass
- unvollständige Informationen eine Beurteilung verzerren
- gezielte Auswahl bestimmter Informationen Klarheit suggerieren soll
- niemals eine abschließende Klarheit in diesen Fragen erwünscht war
Völkerrechtlich scheint sich die Welt tatsächlich auch nach 1945 im Kriegszustand zu befinden.
Niemals wurden Friedensverträge zwischen den kriegführenden Staaten abgeschlossen.
Vielmehr wurden Kriege in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einer Selbstverständlichkeit.
Ob jemals ein weltweiter Frieden erreicht werden kann, wenn die Staaten der Welt nicht willens sind, Friedensverträge auszuhandeln?
Vor diesem Hintergrund dürften ALLE friedliebenden Menschen daran interessiert sein, die für die Aushandlung von Friedensverträgen notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Zeichnet sich eine Weltpolitik ab, in der die Führer mit der größten Waffengewalt daran arbeiten, keine weiteren Kriege zu führen?
Das wäre für uns Menschen ein großes Glück, sofern wir das zu begreifen imstande wären.
Die Frage nach den rechtlichen Voraussetzungen für Friedensverträge würde alle Menschen darin einen, diese Führer dabei zu unterstützen, Wege zu finden und Brücken zu bauen.
Fazit
Souveränität könnte in mancherlei Hinsicht der Schlüssel für eine nachhaltige Veränderung im Kleinen wie im Großen sein.
Der Einzelne erschafft sich auf seinem ihm eigenen Weg seine Souveränität in der Begegnung mit anderen.
Seien es Kollegen, Vorgesetzte, Mitarbeiter, Mitglieder der Ursprungsfamilie, kurzum in allen sozialen Beziehungen.
Und er schafft damit die Voraussetzungen für einen friedlichen und auf Wohlergehen abzielenden Umgang in Freiheit mit seinen Mitmenschen.
Im Kollektiv sind es noch immer die Staaten, die unabhängig und autark werden, wenn es ihnen gelingt, ihre Souveränität zu erklären und sich auch tatsächlich dahin zu entwickeln.
Vielleicht stehen wir gerade vor einer historisch bedeutsamen Gelegenheit, dass die mächtigsten Kräfte der Welt an einem gemeinsamen Strang ziehen.
Und dabei alle mitnehmen, die willens sind.
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