Es bedarf einiger einleitender Gedanken, um sich dem Bedeutungszusammenhang des Begriffs Inklusion zunächst vorsichtig zu nähern und ihn dann einer sachlichen und vielleicht etwas unvoreingenommeneren Betrachtung zu öffnen. Warum?
Weil dieser Begriff so konzeptionalisiert ist, dass jeder darin nur gute Absichten erkennt und sich im Bewusstsein der vollumfänglichen Wertschätzung von Inklusion auf der richtigen Seite der Meinungsbildung wähnt.
Wir kennen das bereits von anderen sich selbst genügenden und gerecht werdenden Konzepten wie ‘freiheitlich demokratische Grundordnung’, ‘soziale Marktwirtschaft’, ‘Souveränität’ und vielen anderen Ober(flächen)begriffen konzeptueller Leitgedanken, die unserem gemeinschaftlichen Leben eine von uns selbst als Kollektiv bestimmte Richtung zu vermitteln suchen.
Inklusion wurde zu einem Mantra der Moderne erhoben.
In der Öffentlichkeit wie im Privaten gehört sie daher gleichermaßen in den ideologischen Rucksack grundsätzlicher und selbstverständlicher Auffassungen und wir beginnen erst langsam, Konzepte dieser Art zu hinterfragen, während sie noch weltweit die politische, wirtschaftliche und ideelle Kommunikation bestimmen und institutionelle Rahmenbedingungen, Unternehmensphilosophien, Kunst, Kultur und Wissenschaft durchdringen und eine uns suggerierte Gedankentätigkeit auslösen.
Bedeutungszusammenhänge im Namen von Inklusion setzen an beim jedem beseelten Menschen innewohnenden Mitgefühl gegenüber dem von uns als hilfebedürftig wahrgenommenen Mitmenschen, seien es offenkundige oder nicht offensichtliche Behinderungen, die aus unserer Sicht den Lebensalltag beschränken, erschweren oder sogar Bewegen, Denken, Fühlen, Handeln unmöglich machen.
Sie berühren unsere ’soziale Ader‘, unser Selbstverständnis als Teil einer Gemeinschaft, in deren Mitte wir hineingeboren und sozialisiert wurden, sowie unser Verantwortungsgefühl.
Diese inneren Impulse sind unser Kapital, Teil unseres unschätzbaren Vermögens, das wir seit undenklichen Zeiten nutzen, um soziale Gemeinschaften zu errichten und zu pflegen. Dabei scheint die Mehrheit der Menschen fortwährend mit den Begrenztheiten friedlichen und hoch schwingenden Miteinanders beschäftigt zu sein, während es immer einzelne Menschen oder Gruppen gibt, die danach streben, sich aus ihren Verwicklungen zu befreien, um diese Begrenztheit zu überwinden.
Diese unsterblichen Impulse aus dem inneren Erleben Einzelner sind der Zündstoff für die Bemühungen ihrer Mitmenschen, die Brücke zu ihrer eigenen Verbindung mit der Quelle alles Seins und wirken als belebende Kraft gegen geistige Trägheit und Bequemlichkeit.
Das sind Menschen, die über die Quelle dieser Energien Rechenschaft abzulegen suchen und in eigener Verantwortung entscheiden, in welche Projekte und in wessen Dienste sie ihr Vermögen investieren.
Währenddessen lernten wir mehrheitlich, unsere Aufmerksamkeit in fremdbestimmte Bahnen lenken zu lassen, von außen gesetzten Impulsen zu folgen und unser Denken von Konzepten und Ideologien bestimmen zu lassen. Die meisten Menschen sind sich dieses Prozesses bis heute nicht gewahr, sie sind vielmehr fest davon überzeugt, dass sie ihre eigenen Gedanken denken, nach ihren eigenen Überzeugungen handeln und sie verteidigen ihre Emotionen als Teil ihrer Individualität und Selbstbestimmtheit.
Ganz zu schweigen davon, dass wir glauben, historische Entwicklungen seien den tatsächlichen Geschehnissen gemäß in Geschichtsbüchern dokumentiert, Technik, Wissenschaft und Forschung erweiterten stetig unser Wissen und unsere Möglichkeiten, die Politik ringe um gute Lösungen für das gemeinsame Miteinander und die Evolution des Menschen entscheide letztlich über seinen Fortbestand.
Inklusion ist ein Konzept aus künstlichen Annahmen.
Aber es berührt vordergründig unsere Bedürfnisse nach sozialer Harmonie, die durch Autorität und Gedankenmanipulation und um den Preis der Aufgabe von Individualität errichtet und aufrechterhalten wird.
Kontinuierliche Wiederholung der immer gleichen Sinnzusammenhänge und ihre Verbreitung auf allen Ebenen öffentlicher Kommunikation und medialer Verbreitung trennen uns zunehmend von unseren Fähigkeiten zur Analyse und schlussfolgerndem Denken und korrumpieren unser Mitgefühl.
Auf der anderen Seite werden solche Phänomene wie Hellfühligkeit, Gedankenübertragung und Geistheilung, die jedem Menschen mindestens vom Hörensagen bekannt sein dürften, aus dieser Konzeption ausgeschlossen.
Sie werden in den Bereich der Unwirklichkeit, Lüge, Täuschung und dem Irrtum projiziert, werden als Tatsachen im Erleben Einzelner oder Minderheiten negiert oder psychologisch umgedeutet und bedürfen demzufolge nicht der Integration oder Inklusion. Oder vielleicht doch?
‚Finde den Fehler!‘ möchte man dem von seinen Gedankenbildern vereinnahmten Verfechter des Konzepts der Inklusion zurufen, aber es ist diesem Mitmenschen schlicht nicht gegeben, seine Perspektive zu verlassen.
Er sieht die Welt aus den Augen eines Truman, kann aber im Gegensatz zu diesem nicht in Erwägung ziehen, dass er selbst der sein könnte, dem plötzlich ein Scheinwerfer vor die Füße fällt. Das würde in ihm allenfalls einen Moment der kognitiven Dissonanz auslösen, die umgehend durch lang erprobte Denkschemata reduziert wird.
Die Geschichte des Begriffs Inklusion nimmt ihren Anfang.
Inklusion (ein bezeichnender Weise der deutschen Sprache nicht geläufiger Begriff) wurde uns vermittelt als ein Konzept, das über die Forderungen der Integration hinausgeht, reduziert aber stattdessen die offenkundige Verschiedenheit der Menschen auf Aspekte ihrer Gleichheit.
Vordergründig verknüpfen wir das Konzept der Inklusion mit einem moralischen Handeln aus Mitmenschlichkeit, denn es verlangt, die Möglichkeiten und Grenzen des Anderen zum Maßstab zunächst von körperlicher und sinnlicher und parallel dazu auch von geistseelischer Zugänglichkeit zu machen.
Anhänger dieses Konzeptes glauben, dass die Gestaltung räumlicher, dinglicher, kommunikativer und zwischenmenschlicher Wirklichkeit durch Verordnungen und Gesetze eine befriedigendere Lebenswirklichkeit für das Kollektiv zur Folge hat.
Hier wollen wir nun ansetzen und die Facetten des Konzepts Inklusion auf ihren Wirklichkeitsgehalt prüfen und dabei Aspekte beleuchten, die gerne übersehen, ignoriert, umgedeutet oder sogar diffamiert und sanktioniert werden.
Statt Verständnis und Begriffsvermögen des Wesens der Unterschiedlichkeit von Menschen als Ausgangspunkt zu begreifen, zu kultivieren und ein immer tieferes Begreifen zu fördern, erhebt sich eine durch uns keineswegs autorisierte Instanz in unserem Namen (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes) zu legitimen Anführern solcher Konzepte und verlangen nach Duldsamkeit, nicht selten bis hin zur Selbstverleugnung.
Seinerzeit fokussierte der integrative Ansatz in den Sozialwissenschaften auf die Zugänglichkeit zum Öffentlichen, insbesondere alle Maßnahmen für die Beseitigung von sprachlichen, räumlichen, technischen und Verständnis-Barrieren, die Politik stellte Mittel für die Umsetzung dieser Ziele in allen Bereichen des öffentlichen Lebens bereit und bestellt bis heute durch Bildung und Informationsvermittlung den geistigen Boden für diese Konzepte.
Wir lassen hier unberücksichtigt, in welchem Maße diese Verwicklung bereits Ausdruck einer zugrunde liegenden Entgeisterung und Korrumpierung von Mitmenschlichkeit und Fürsorge geworden war. Wir richten vielmehr den Blick auf die fortschreitende Instrumentalisierung empathischen Erlebens, die nicht erst seit dem neurotischen Massenphänomen des ‚Refugees Welcome‘ immer deutlicher hervortrat und sich heute schließlich in all seiner grotesken Entbundenheit von ‚gesundem Menschenverstand‘ offenbart.
Waren die legislativen Ergebnisse differenzierten Nachdenkens und Abwägens noch Ausdruck von Möglichkeiten und Grenzen der bereits vom materialistischen Geistleben durchdrungenen Versuche zur Förderung der für notwendig und als nützlich erachteten Fähigkeiten, so wurde spätestens mit der Eindeutschung des Begriffs inclusion die finale Gleichschaltung der Unterscheidungsfähigkeit in Angriff genommen.
Behinderte Menschen (wir sprechen hier von Behinderungen im landläufigen Sinne herrschender Narrative wie Körper-, Lern-, Sinnes- und psychische Behinderungen) erhielten besondere Rechte, sie wurden im Bildungswesen gezielt gefördert, ihre kommerziell zu verwertenden Stärken wurden zu Erfolgsgeschichten politischer Konzepte erklärt (z.Bsp. die Wahrnehmungsleistungen von Autisten). Das Glück und Leid im Leben ihrer Protagonisten wurde im Kino vermittelt, der Respekt vor ihrem Wunsch nach Selbstständigkeit in allen Belangen des Lebens gedieh zur Selbstverständlichkeit.
Kurz, ihre Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben wurde in allen Bereichen, sei es Familie, Beruf, Freizeit zum Programm erhoben und es bestand Einigkeit über die Notwendigkeit und Richtigkeit dieser Entwicklung.
Insbesondere im deutschsprachigen Raum wurden Fördermöglichkeiten geschaffen, die weltweit ihresgleichen suchten und sich insoweit als Ausdruck von Schöpferkraft, Mitmenschlichkeit und Würde manifestierten. Entscheidungsträger mit Augenmaß in Politik, Verwaltung, Verbänden und Interessengemeinschaften schufen zwar systematisch eingebundene und daher komplizierte, aber von ethischem Verantwortungsgefühl getragene Strukturen, die behinderten Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf Augenhöhe ermöglichen sollten.
Innerhalb kürzester Zeit etablierte sich mit dem SGB IX eine Sozialgesetzgebung mit Vorbildcharakter und behinderungsspezifischen Fördereinrichtungen in Werkstätten, Förderschulen, therapeutischen und rehabilitativen Einrichtungen sowie die dafür erforderlichen Finanzierungsstrukturen.
Die Entwicklungs- und Produktionsbedingungen für technisch aufwändige Hilfsmittel wurden ebenso sichergestellt wie ein differenziertes Betreuungsangebot in von kommerziellen Rahmenbedingungen beherrschten Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Es entstanden geschützte Räume, in denen behinderte, zumeist seelenpflegebedürftige Menschen ihre Fähigkeiten entwickeln und in den Grenzen ihrer natürlichen Beschränkungen entfalten konnten.
Aus Integration wird Inklusion.
Mit der politischen Durchsetzung der Behindertenrechtskonvention auf der Ebene der Vereinten Nationen, und den darauf folgenden Ratifizierungen auf den Ebenen der Handelszonen (Staaten) wurde die zuvor geschilderte und insbesondere an den sozial- und seelenpflegerischen Bedürfnissen behinderter und kranker Menschen orientierten Förderlandschaft langsam den bis heute für die meisten Beobachter undurchsichtigen Zielen übergeordneter Interessen und Handelspartner untergeordnet.
Mit den sich parallel dazu durchsetzenden Ideologien bzw. den kommerziellen Hintergründen für die politischen Leitmotive von Geschlechterkampf, Entwurzelung und Flucht, Sozialisierung der Kindererziehung sowie Vereinheitlichung und Einhegung von Bildung, Wissenschaft und Forschung unter dem alles umspannenden Dach von Handelsregularien wurde der Mensch zunehmend von seinem Verantwortungsbewusstsein abgekoppelt und wurde bis heute weitgehend nicht gewahr, dass das persönliche Handeln Versicherungsbedingungen unterliegt, die ihn von der Haftung zwar befreien, aber auf der anderen Seite Grenzen seiner Handlungsmöglichkeiten und in neuerer Zeit insbesondere die Grenzen dessen, was ihm zu denken erlaubt ist, definieren.
Sein stillschweigendes und ihm nicht bewusstes Einverständnis zu seiner Identifikation mit seinem Personenstand ging einher mit dem Verlust von Naturverbundenheit, Geistigkeit und Fähigkeit zu folgerichtigen Denkprozessen innerhalb logischer und ethischer Prinzipien.
Alles, was zur Unterscheidungsfähigkeit noch beigetragen und ihn angeregt hatte, die Sinnhaftigkeit dessen, was ihm durch die Massenmedienmaschinerie präsentiert worden war, zu hinterfragen und sich einem tieferen Wahrnehmungsvermögen zu öffnen, galt mehr und mehr als weltfremd, aufwieglerisch, konservativ oder gar als nationalistisch, rechts, gefährlich und war zu bekämpfen.
Gleichzeitig galt es, den offensichtlichen Ausdruck von gestörter Wahrnehmung, Krankheit und Psychopathie umzudeuten, unter argumentativer Zuhilfenahme von Zahlenwerten und Statistiken sowie Expertenwissen, das innerhalb der Bandbreite erlaubter Widersprüchlichkeiten zum Maßstab des Vernünftigen erklärt wurde.
Weil dieser Prozess der Einschläferung, Umlenkung und Vereinnahmung geistiger Fähigkeiten langsam voranschritt und wir die Entkopplung von unserem Wesenskern durch die Verlockung von Sicherheiten und Gewohnheiten geschehen ließen, wurden aus geistig gesunden und in überschaubaren Gemeinschaften lebenden Menschen über die Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende, Gesellschaften von Neurotikern, die sich in ihren Wahrnehmungsverzerrungen nur noch als Personen wahrzunehmen vermochten und darum keine Mittel und Wege mehr fanden, sich selbst und die sie umgebende Welt in zusammenhängendem Wirken zu betrachten.
Wir konnten nur noch in den Kategorien denken, die uns vorgegeben waren, nur noch wahrnehmen, worauf unsere Sinnesfilter programmiert wurden und das tun, was uns als opportun erschien und nicht mit Sanktionen einherging. Der neurotische Charakter des heutigen ‚Staatsbürgers‘ sieht sich fortwährend in psychischen Konflikten, die ein befriedigendes Miteinander und tragfähigen Beziehungsaufbau erschweren und ihn ständig auf sich selbst zurückwerfen. Den kleinsten Nenner von Gemeinschaftsgefühl haben die Bauherren unserer Systematiken bereits griffig formuliert und vermarkten das Ziel bereits vollmundig:
„Im Jahr 2030 werden Sie nichts besitzen und glücklich sein“!
Wenn die größtmögliche Absurdität zum Abbild der heraufbeschworenen Scheinwelt wird, dann werden aus Hilfebedürftigen Vorbilder und aus Gestörten Anführer.
Das, was uns in den vergangenen Jahren unter finanzieller Inklusion vermittelt wurde, ist nur eines von unzähligen Beispielen für die Verkaufsstrategie eines neuen Weltfinanzsystems. ‚Better than cash‘ ist in diesem Zusammenhang ein weiteres Werkzeug, das bereits vor Jahrzehnten entwickelt worden sein dürfte, in den vergangenen Pandemiejahren weltweit ausgerollt wurde und damit der Angststeuerung Vorschub leistete.
Die Handwerkskunst der Planung und Realisierung Generationen übergreifender Planungsprozesse verdient unsere höchste Anerkennung, ist sie doch Ausdruck von schier übermenschlicher Umsicht und Aspekten von kosmischem Wissen.
Denn die den aktuellen öffentlichen Meldungen zugrunde liegenden Absichten dürften vielmehr dem Abriss des Konkurs gegangenen Weltfinanzsystems dienen. Doch kehren wir zunächst zu den scheinbar noch herrschenden Systematiken zurück und werfen einen Blick auf kulturelle und künstlerische Auswüchse inklusiver Konzepte und der Bereitstellung damit einhergehender sachlicher und energetischer Ressourcen.
Wer von jeglichem Schamgefühl befreite Darbietungen behinderter Selbstdarsteller kennt und dazu ihre Verlautbarungen zum Wesen ihrer Kunst auf sich wirken lässt, wird zweifelsohne mit ausschweifender Selbstgefälligkeit, Ignoranz, Weltfremdheit und mitunter auch Aggressivität konfrontiert sein, die oberflächlich nach Applaus verlangt, aber eigentlich dem Hilferuf des kleinen Kindes in ihnen entspricht. Undzwar nach einer Welt, in der sie sich von der liebevollen Fürsorge ihrer Mutter behütet und der entschlossenen Stärke ihres Vaters beschützt fühlen wollen.
Wären da nicht die durch jahrzehntelange Programmierung eingeprägten sozialen Anerkennungsmuster, die ein verantwortungsbefreites Ausleben verirrter Überzeugungen und emotionaler Störungen förderten und die Illusion nährten, dies sei ein Ausdruck von Selbstverwirklichung und bedürfe eines entschlossenen Eintretens für das Narrativ.
Die Manifestationen dieser getrennten Verbindung zum Sinn und Zweck des eigenen Soseins finden wir in der Institutionalisierung von derlei Konzeptionen wie Lehrstühlen für Genderforschung, Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragungen, in Rechtschreibreformen, neudeutschen Begrifflichkeiten wie Diversität, Förderbedingungen in Kunst und Kultur und eben auch in der Forderung nach Inklusion der vermeintlichen Minderheit.
Ein sehr plakatives Beispiel für die Verdrehung menschlicher Bedürfnisse im Rahmen des Kollektivs ist das bereits oben thematisierte Narrativ der finanziellen Inklusion. Man statte den Menschen mit Mitteln aus, die seine Lebensbedingungen zu erleichtern versprechen, wenn er bereit ist, die Werkzeuge zu diesem Zweck anzunehmen und sich auf die vorgegebenen Prozesse einzulassen.
Dabei wird der Maßstab guter Lebensbedingungen des Kollektivs über die Köpfe derer hinweg definiert, die in größeren Zusammenhängen zu sehen und zu denken vermögen. Ein unaufhaltsamer Prozess, der sein Ende nur in der ihm innewohnenden Begrenztheit im Rahmen übergeordneter Prinzipien finden kann.
Wenn das Denken auf den Kopf gestellt wird …
Narrative legen sich auf die Vielseitigkeit menschlicher Schöpferkraft und Schaffensfreude und bringen sie eine im wahrsten Sinne des Wortes weltfremde Ordnung. Über die Jahrhunderte haben wir an der Errichtung von Rahmenbedingungen mitgewirkt, die unsere Lebensimpulse zunehmend zähmen, statt sie zu fördern. Weil wir kaum noch die Quelle unseres Daseins realisieren, haben wir unsere Fähigkeit zu denken den Kriterien unterworfen, die der Kontrolle durch das Kollektiv dienen.
Was wurde in der uns nur lückenhaft bekannten Vergangenheit nicht alles unternommen, um der schöpferischen Lebenskräfte Herr zu werden?
Die Kultivierung des Bodens und seiner Nutzung in unseren Zeiten ist sinnbildlich dafür. Wir beobachten seit Jahrzehnten die Folgen von Monokultur, Genmanipulation und industriellen Produktionsmethoden. In dem Maße, wie wir die natürlichen Gesetzmäßigkeiten zu überwinden trachten, werden wir zu ihrem Opfer. Die Tagesmeldungen im Mainstream legen Zeugnis davon ab.
Aber das neurotische Denken unserer Kultur befindet sich in einem aussterbenden Stadium. Als Teil der beabsichtigten Unterwerfung natürlicher Prozesse unter materialistisch geprägte Idealismen wurde zuletzt die Schöpferkraft des Menschen in seinem Denken, Fühlen und Handeln eingehegt. Als Folge davon musste sie degenerieren und sich gegen uns selbst richten.
Wir wurden also nicht nur mit Erbschuld, historischer Schuld, Schuld am Klimawandel und der Notwendigkeit eines Schuldgeldsystems programmiert, sondern wir halten es vielmehr für alternativlos, uns im öffentlichen Alltag als Antragsteller und Schuldner einer Systematik zu erleben, die wir weder errichtet noch ihr zugestimmt haben.
Die Forderungen von Inklusion bedienen sich insbesondere dieser Schuldprogramme, suggerieren sie uns doch, mit der Legitimation und unter dem Beifall herrschender Nutznießer zur Genesung von Unheilem beizutragen. Inklusion wird auf diese Weise zu einem Täuschungsmanöver unserer selbst und je weniger wir dessen gewahr sind, desto mehr lassen wir uns von solchen Konzepten in die Irre führen.
Einen Aspekt dieser Verwicklung können wir bei der Betreuung von Menschen beobachten, deren Selbstständigkeit in den Funktionsabläufen des Alltags eingeschränkt ist. Unter dem Leitmotiv der sogenannten Selbstbestimmtheit werden die weniger offenkundigen Ziele von Inklusion realisiert.
Was wir als Recht und Anspruch auf die Entscheidungsfreiheit bzw. den freien Willen zu begreifen gelernt haben, dient zunehmend als Legitimation dafür, immer weniger pädagogisch und sozialpflegerisch einzugreifen, konsequente und am Seelenheil des Menschen orientierte Führung zu vermeiden, Phantasie- und/oder Antriebslosigkeit gewähren zu lassen.
Selbstbestimmtheit im Rahmen von Inklusion führt auf diese Weise zu Entmutigung, geistseelischer Schwächung und schließlich zur Verwahrlosung derer, deren Willenlosigkeit als Ausdruck ihrer Selbstbestimmtheit interpretiert und damit besiegelt wird.
Wenn es hieße, die psychologische Natur des Menschen auf ein möglichst niedriges Niveau einzustellen, was wäre geeigneter dafür, als genau diesem Ziele dienende Narrative zu konstruieren, zu verbreiten und ihre Einhaltung sorgfältig zu überwachen? Diese Variante ist für gewöhnlich das gedankliche Spielfeld eines sich emanzipierenden Bewusstseins, das sich den eigenen Neurosen noch weitgehend zu entziehen vermag.
Weniger verschwörungstheoretisch formuliert, wozu wären wir als Menschenwesen imstande, wenn wir begriffen, was wir in unserem eigenen Leben und in dem unserer Mitmenschen zu entdecken und durch unser Handeln zu manifestieren vermögen? Auf jeden Winter folgt ein neuer Frühling …
Fazit
In den vergangenen Jahren konnten wir beobachten, wie das Konstrukt Inklusion in immer mächtiger werdender Präsenz seinen Weg in die Gehirne der Menschen fand, die ihn seither in einem Bewusstsein der moralischen Überlegenheit nicht nur gebrauchen, sondern ihn als Teil ihrer Identität verinnerlichen und Inklusion schließlich sogar von der neurotischen Störung bis zu den absurdesten Ausdrucksformen persönlicher Disintegrität zu verteidigen trachten, sich selbst dabei als tolerant begreifend und gleiches von ihren Mitmenschen fordernd.
Das Wesen des integrativen Ansatzes war noch insoweit wirklichkeitsnah gewesen, als dass es von einem ethischen Bemühen geleitet war, das unter den gegebenen Umständen so viel Heilung wie möglich im Kollektiv zu realisieren suchte. In Zeiten der Inklusion sehen wir bereits recht deutlich, wie vorsätzliche Gleichschaltung und ideologische Narrative die Fragen nach Bedeutung und Sinnhaftigkeit der Verschiedenheit verdrängen und noch zu dominieren scheinen.
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